Von Orten wie diesen ist es schwer zu erzählen. Denn das Letzte, was man dort braucht, sind mehr Menschen. Besucher gibt es da schon viel zu viele. Aber auch, weil einem die Worte fehlen, um solche Schönheit zu beschreiben. Darüber zu schweigen ist aber auch unmöglich.
Ich war zum zweiten Mal in Giethoorn und kann immer noch nicht glauben, dass es diesen Ort wirklich gibt. Wenn das Elektroboot lautlos durch die spiegelglatten Kanäle gleitet, kann man kaum glauben, dass die reetgedeckten Häuser nicht als Kulisse für einen Märchenfilm gebaut wurden. Und manchmal sieht das Städtchen aus wie ein Still aus einem Miyazaki-Zeichentrickfilm.
Und das Märchen hört nicht auf, wenn man das Städtchen verlässt. Wenn du, liebe Leserin, lieber Leser, nach Giethoorn fährst und ein Boot mietest, denke nicht nur an eine Stunde oder zwei. Drei sind das Minimum, um den Weg durch das Moos zu nehmen. Und wenn du Wasservögel magst, nimm vier. Denn so viele Enten, Gänse, Reiher, Störche und was auch immer habe ich noch nie in meinem Leben gesehen, obwohl ich schon viele Tage auf der Wasserjagd verbracht habe.
Wirklich gute Fotos von Giethoorn sind mir leider nicht gelungen – vielleicht, weil meine Hände zitterten; ein Teleobjektiv hätte ich auch gern gehabt. Also, liebe Leserin, lieber Leser, wenn du diese Bilder betrachtest, denk daran, dass sie bestenfalls zehn Prozent der wirklichen Schönheit des Ortes wiedergeben.